Die Akzeptanz; Resilienz fördern psychisches Wohlbefinden steigern
Resilienz unsere psychische Standhaftigkeit und Widerstandskraft kann durch Übungen verbessert werden. Von den 7 Themengebieten („Säulen“), die die Resilienz verbessern, betrachten wir in diesem Artikel die Säule der Akzeptanz.
Immer wieder begegne ich in Diskussionen der Meinung, dass akzeptieren einem „Aufgeben“ gleichkommt. Dem ist nicht so. Akzeptieren bedeutet nicht, passiv zu bleiben, das Leiden zu erdulden, Qualen auszuhalten oder in der Opferposition zu verharren. Akzeptieren bedeutet vielmehr, keine Energie in aussichtslose Situationen oder Möglichkeiten zu stecken und den Kampf auf verlorenem Posten aufzugeben. Auf diese Weise erhalten wir wieder Kraft für die Suche und die Verwirklichung von Alternativen, die uns gut tun.
Der erste Schritt des Akzeptierens besteht somit in einer realistischen Einschätzung der Situation im Hinblick auf die eigenen Einfluss- und Handlungsmöglichkeiten. Verbessern und ändern können wir nur dort etwas, wo wir es auch vermögen. Hilfe bei der Einschätzung kann die Beantwortung folgender Fragen liefern: Was genau stört mich, was macht mich leiden, was halte ich nicht aus? Was kann ich aktiv an der unliebsamen Situation verbessern oder verändern? Was liegt außerhalb meines Einflussbereichs?
Im zweiten Schritt geht es ums Annehmen und zwar um das Annehmen des Teils, den wir eben nicht ändern oder beeinflussen können. Doch wie nimmt man etwas an? Im Prinzip funktioniert das Annehmen von schwierigen Situationen genau so wie wir es mit den einfacheren in vielen Bereichen unseres Lebens praktizieren. Ein Beispiel ist das Akzeptieren des Straßenlärms während eines Gesprächs. Stellen Sie sich vor, sie unterhalten sich mit einem Freund oder Freundin am Straßenrand. Obwohl die Geräuschkulisse der Fahrzeuge beachtlich ist, schaffen sie es, diese auszublenden und sich nicht gestört zu fühlen. Warum ist das so? Erstens, weil sie den Lärm als gegeben hinnehmen und diesen nicht ständig innerlich negativ bewerten oder kommentieren. Zweitens, weil sie Ihren Fokus auf die positiven Seiten der Situation legen, in dem sie z.B. das Gespräch, die Gegenwart der Freundin/des Freundes oder die Sonne auf der Haut genießen.
Die positiven Seiten und Aspekte einer Situation sind im ersten Moment oft nicht erkennbar, weil wir diese entweder für selbstverständlich halten oder sie uns nicht bewusst vor Augen führen. Durch ein bisschen Übung können wir lernen, diese bewusster wahrzunehmen, so dass wir in schwierigen Momenten unseres Lebens besser darauf zurückgreifen können.
Annehmen heißt also, das, was ich nicht ändern kann, so stehen zu lassen wie es ist und sich den positiven Seiten und Aspekten der Situation zu zu wenden.
Übung: Das Glücksmomentetagebuch
Nimm dir im Laufe des Tages immer wieder Zeit, um innezuhalten und dich zu fragen, was dir gerade jetzt gut tut? Beobachte dein Umfeld und suche etwas, das dir gefällt. Schreibe es in deinem Glücksmomente Tagebuch auf.